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Heu-Ferien/Heuferien

 

 

Allgemeines zu Ferien

Das Pluraletantum „Ferien“ stammt, wie so viele unserer Begriffe, ursprünglich aus dem Lateinischen. Dabei stand feriae für Feste und Festtage, wobei die Unterscheidung in 'feriae profanae' und 'feriae sacrae' erst eine Ausbildung in der zeitgeschichtlichen Phase des Mittelalters gewesen ist. Um diesen Punkt nicht über Gebühr auszuführen nur soviel: feriae sacrae umfassten die kirchlichen Feiertage, feriae profanae (also die profanen Feiertage) die weltlichen Feiertage.

Den feriae war aber gemeinsam, dass an ihnen das öffentliche Leben - mehr oder weniger - ruhte.

Im fünfzehnten Jahrhundert wurden die feriae als 'geschäftsfreie Tage' in die Reichsordnung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen aufgenommen. "Unsere" Ferien gab es in diesem Sinne erst sehr viel später, Mitte des achtzehnten Jahrhunderts. Da endlich gab es auch Schulferien, aber letztlich nicht die unbeschwerten Ferien, wie wir sie heute haben, erwarten und lieben. Korrekter wäre festzustellen, die Ferien waren synonymhafte Verwendungen für die Floskel "unterrichtsfreie Zeit".

Ferien als Synonym für Urlaub kam erst im neunzehnten Jahrhundert auf.

 

Die Heu-Ferien

In diesem Sinne sind auch die Heuferien zu verstehen und zeigen dabei auch die Entwicklung des Begriffes auf.

Sicherlich, die Schüler bekamen zu den Heuferien unterrichtsfrei, aber so manch ein Kind hätte vielleicht doch ganz gerne die Schulbank weiterhin gedrückt. Denn frei hatten die Schüler nicht wirklich.

Denn bis zur Mitte des neunzehnten Jahrhunderts waren 2/3 der Schulkinder aus Familien, so natürlich auch in Roden, wo die Menschen meist Grubenarbeiter/Bauern oder Industriearbeiter/Bauern gewesen sind, die Landwirtschaft haupt- oder nebenberuflich betrieben. Und dies galt für über die Hälfte so bis Mitte des zwanzigten Jahrhunderts.

Erst dann änderte sich der Bedarf an flinken Händen während der Heuernte durch den verstärkten Einsatz von Traktoren bzw. durch die Tatsache, dass es immer weniger Landwirtschaft in Roden gegeben hatte.

Die Heuferien waren also unterrichtsfreie Zeit, i.d.R. vom Schulamt zeitlich an die Bedürfnisse der Landwirtschaft angepasst, die es ermöglichten, dass die Kinder ihren Eltern helfen konnten die Heuernte durchzuführen. Also nichts mit "auf nach Mallorca"! Hier war Knochenarbeit angesagt, wobei man aber auch vergnügliche Momente in alten Erzählungen entnehmen kann (z.B. Übernachtungen im frisch geschnittenen Heu), die aber keinen Vergleich zu heutigen Ferien darstellten.

 

phelan

 

 

 

 

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