(webred) Zuerst einmal mit einem Mythos aufgeräumt. Fraulautern hieß Fraulautern und nie Saarlautern ;-) Und der Name Saarlautern hat mit einer Germanisierung oder "Umbenennung auf Anweisung" auch nichts zu tun.
Fakt ist: Nach der Eingemeindung von Roden gab es Saarlouis 1 und 2. Nach 1936, im Zuge des Wiederanschlusses an das Deutsche Reich, wurde Saarlouis (1+2) um Fraulautern erweitert. Und bei der Stadtneubenennung "Saarlautern" handelt es sich um nichts anderes als die Kombination aus SAARlouis und FrauLAUTERN. Sprich die Kontraktion der keltischen Namensbestandteile Sara (kelt. "Fluß", dt. Saar) und lautern (kelt. "hell, klar"). Die Germanisierung war also eigentlich ein Rückbezug auf das Gallisch-keltlische. Kelten - Asterix, Obelix als Standardvertreter waren aber Franzosen.
Für alle anderen Thesen gibt es auch schlicht keine Quellen und bei der Papierwut der deutschen Bürokratie wäre so eine Dienstanweisung nicht verloren gegangen.
Die Bombennacht, als vom 01. auf den 02. September 1942 war einem Navigationsfehler der Pathfinder Force geschuldet gewesen und somit wurden Fraulautern, Roden und Dillingen (hier vor allem im Raum der Hinterstraße) getroffen. Eigentliches Ziel war Saarbrücken gewesen. Das war aber schon ein sehr ordentlicher Navigationsfehler und hatte nichts mit der Schwerindustrie, dem Kohlerevier zu tun...
Eine Schlussbemerkung sei mir gestattet: Das Saarland / Saargebiet / Regio Saraviae schaffte es über Jahrhundert ein relativ beschauliches Dasein zu fristen, da es hier einfach keinen Grund für massive Schlachten gab. Die Zerstörungen im 2. WK "verdankt" die Region neben der Montanindustrie (da gab es aber reichlich Beispiele für unproblematischere Eroberungen) dem Aachen-Saarbrücken-Programm des Westwalls und speziell der unsinnigen "Erhöhung" der Stadt durch AH zur "Zitadelle Saarlautern". |