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Res CaelorumSicherlich kennn Sie die umgangssprachliche Floskel "Ich fühle mich wie im 7. Himmel" - nein, nicht die Kneipe in der Saarlouiser Altstadt, die vordermals ein Bordell gewesen ist - sondern der Ausdruck für absolutes Wohlbefinden. Frägt man einen Katholiken nun nach dem Himmel, genauer seiner Anzahl, wird er in aller Regel sagen: einer. Aber stimmt das? Lassen Sie es uns mal genau betrachten. Für die Betrachtung bietet sich das "Vater unser" - in der lateinischen Fassung- übrigens ganz vorzüglich an. Pater noster, qui es in caelis: caelum, caeli; lat./dt. Himmel. caelis somit Dativ oder Ablativ Plural, durch das "in" Ablativ.
rex, regis: König. regina, reginae Königin. regere als Verb somit als Übersetzung: herrschen (durch oder wieeinen König).
Hier auf einmal nur noch Singular für caelum! Interessant ist auch die Verwendung des Nomen voluntas (Wille, Lust, Wunsch) in Verbindung mit dem obigem regnum. In seinem Köngreich wird nach seiner Lust sein Wille geschehen. Eine mögliche Interpretation.
Im Islam baut man auf 27 oder 72 Jungfrauen - auch nicht wirklich viel für die Ewigkeit, hier bittet man aber rein um das Brot, was man sowieso jeden Tag hat. Nichts außergewöhnliches für drauf. Nein, rein das Brot. Das kann man nur verstehen, wenn man sich vor Augen führt, dass die Bevölkerung bis weit in die Neuzeit Brot als Hauptnahrungsmittel zu sich nahm.
debitatum: Schuld. Aber nicht culpa, cuplae Schuld, Vergehen oder noxia, noxiae Schuld, Straftat und auch nicht admissum, admissi Schuld, Frevel, Vergehen. Nein, einfach nur debitatum Schuld, Schulden. Nun sind Schulden aber keine Straftat...
sed libera nos a malo.
Potestas, Stammwort des deutschen Ausdrucks Potenz. Steht für körperliche Macht. Ansonsten man u.a. von imperium, also der Macht durch Befehlsgewalt sprechen würde.
Kommen wir nochmal kurz auf die res caelorum zurück. Das hebräische Wort lautet Schamajim, steht grundsätzlich im Plural. Die griechische Ausgabe der Bibel schreibt meist ouranoi, also den Plural von ouranos, Himmel, somit Himmel. Vielleicht hilft es, wenn man sich diesen Plural als "Sektionen des Himmels" vorstellt, ansonsten aber halt nur einen Himmel als Ganzes. Aber selbst dann wird es noch Neues geben. Denn wir stellen uns so gerne vor, dass wir nach dem Tod in den Himmel kommen, doch da sind wir eigentlich schon, denn nach dem alten Modell ist unsere Welt im ersten Himmel. Ebenso gerne sprechen wir von oben dem Himmel und unten der Hölle. Weshalb auch z.B. die peruanischen Katholiken dem Satan Altäre in den Minen aufstellen, da sie diesem bei ihrer Arbeit unter Tage angeblich näher sind... nur befindet sich die Hölle im alten Weltbild im 3. Himmel. Sie sehen, so einfach ist die Sache mit den Himmeln wirklich nicht. Phelan
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